Bürgerinitiative

Oberursel Nord

Planungsentwurf Reiterhof modifiziert

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Auf Einladung der GRÜNEN Fraktion Oberursel haben am vergangenen Montag, 12.5.2014 drei Vertreter der Bürgerinitiative Oberursel Nord (Maria Schneider-Sättler, Sergio Canton und Wolfgang Schaupensteiner) an deren Fraktionssitzung teilgenommen.

Frau Herr, die Fraktionsvorsitzende und Herr Fink, erster Stadtverordneter präsentierten den geänderten Planungsentwurf (s. Anhang) zur Bebauung des Geländes des Reiterhofs in der Fassung von Januar 2014,  den Herr Rose, Geschäftsführer des Siedlungsförderungsvereins, an gleicher Stelle vor einigen Wochen vorgestellt hatte.

Aus Sicht der BI weist die neue Planung leider nur eine geringe Modifizierung der ursprünglichen Planung auf:

Insgesamt wurde die Anzahl der ursprünglich geplanten 33 Einheiten um 5 auf jetzt 28 (20 EFH, 2 DH, 4 RH) verringert. Im Einzelnen ist in dem geänderten Planentwurf die Anzahl der EFH in der Neuhausstraße von sieben auf fünf reduziert; auf der Pferdekoppel entfallen nur 3 Häuser.

Für die vorgesehene verkehrliche Erschließung der auf der Pferdekoppel geplanten Häuser über die Baumallee (nördlicher Zugang zum Reiterhof vom oberen HKW aus) wurde der Empfehlung der Sachverständigen Frau Erzigkeit nicht bzw. nur teilweise Rechnung getragen; hier würde nach aktueller Planung ein Teil der Bäume der Zugangsstraße weichen müssen. Betroffen davon wären im wesentlichen die Anwohner des oberen Heinrich-Kappus-Weg, für die der Baumriegel Lärm- und Sichtschutz darstellt.  Der modifizierte Planentwurf trägt unserer Auffassung nach den Bedenken der Sachverständigen Frau Erzigkeit insgesamt nur unzureichend Rechnung.

Die Sachverständige, die ihre Stellungnahme (s. Anhang) im Juni 2013 im Rathaus vorgelegt hatte, hatte die Notwendigkeit einer weitergehenden Reduzierung der Bebauung entlang der Neuhausstraße und in der Verlängerung des HKW auch unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes (Sichtachsen zum Reiterhof offen halten) betont.

Die Erschließung der neuen Reithalle sowie der Reit- und Longierzelte, die schwerlich über die Neuhausstraße darstellbar ist,  ist weiterhin ungeklärt. Hier steht zu befürchten, dass der sog. Hundeweg zu einer Verkehrsstraße ausgebaut wird mit allen negativen Folgen für den Zugang zum Waldspielplatz und zum Forsthausweg.

Ungeklärt sind bisher auch die Auswirkungen der geplanten Bebauung auf den Verkehr im Wohngebiet Camp King, auf Fauna (Fledermäuse etc.) und Flora und hier insbesondere die Wasserversorgung der hundertjährigen Eichengehölze im Camp King Park und auf der Pferdekoppel. Von der Sachverständigen wurde ferner auf die Notwendigkeit der Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem Regionalverband sowie auf fehlende Untersuchungen zu den Lärm- und Geruchsimmissionen hingewiesen.

Offen ist bisher schließlich, ob der Regionale Flächennutzungsplan, der das Grundstück, auf dem die neue Reithalle errichtet werden soll, als Grünfläche ausweist, geändert werden wird. Ohne eine von der Stadtverordnetenversammlung erst noch zu beantragenden Änderung des Flächennutzungsplans, wäre die (bisher von der Stadt unterstützte) Bebauung der Pferdekoppel „gestorben“.

Im Anschluss an die von der GRÜNEN Fraktion nicht kommentierte Präsentation des modifizierten Planentwurfs des Siedlungsförderungsvereins wurde seitens der BI unsere Vorstellung von einer deutlichen Erweiterung des Naherholungsgebietes im Oberurseler Norden für alle Anwohner von Oberursel Nord und Naherholungssuchende anhand eines Stadtplanes vorgestellt.

Die BI schlägt den Ausbau des Camp King Parks zu einer „grünen Spange“ vor. Diese grüne Spange führt vom Camp-King-Park nach Norden in Richtung Mountain Lodge und den oberen HKW über die Baumallee (nördlicher Zugang des Reiterhofs vom HKW aus) zu den denkmalgeschützten Gebäuden des Reiterhofs und geht weiter über den hinter dem Reiterhof bereits vorhandenen Weg (entlang der Umgehungsstraße) zum sog. Hundeweg und von dort aus über den Forsthausweg nach Norden in Richtung Tierheim und Taunus oder auf dem Forsthausweg nach Westen bis zur Hohemarkstraße und weiter zum Taunus Informationszentrum. In den Gebäuden des Reiterhofs bietet sich die Einrichtung einer Restauration („Kutscherkneipe“) für Reiter und Spaziergänger an.

Die BI regt  ferner den vollständigen Ausbau des Mühlenwegs westlich der Hohemarkstraße  von dem Taunus Informationszentrum bis hinunter zum Festplatz an der Bleiche an.

Die BI erinnerte daran, dass diese  Vorschläge den Fraktionen bereits bei früheren Gelegenheiten  vorgestellt worden waren.  Sie gewinnen nun angesichts der hohen Verdichtung von Wohnraum entlang der Hohemarkstraße und weiterer Bauplanungen erheblich an Bedeutung: Auf dem ehemaligen Scheele-Gelände sind 64 Wohneinheiten entstanden, das Südzuckerareal umfasst 119 Wohneinheiten, das gerade im in der Bebauung befindliche Jandorf-Gelände wird 130 Wohnungen beinhalten und am Heidegraben werden derzeit 81 Wohneinheiten bezugsfertig. Hinzu kommen das Quartier am Forsthausweg (Frank Fahle Gelände), die Wohnsiedlung an der Klinik Hohe Mark und die geplante Bebauung des Fischlein-Geländes. Bei einer durchschnittlichen Belegung mit 2,5 Personen werden wir also entlang der Hohemarkstraße, insbesondere im nördlichen Teil, um etwa 1000 Neubürger wachsen.

Die BI vertritt die Auffassung, dass die vorgeschlagenen Grünspangen als Kompensation für die hohe Bebauungsdichte und im Sinne des Erscheinungsbildes von Oberursel als einer „grüne Stadt“ unverzichtbar sind und allen Anwohnern, insbesondere aber den Familien und den Senioren in den verschiedenen Einrichtungen entlang der Hohemarkstraße, die Möglichkeit der Naherholung ohne die Nutzung von Autos oder anderen Verkehrsmitteln bieten sollten.

Die Diskussion mit der Fraktion war von Sachlichkeit geprägt und man vereinbarte, im Gespräch zu bleiben.  Für uns als Bürgerinitiative bleiben trotz des geänderten Planungsentwurfs wie zuvor erläutert noch wesentliche Punkte offen:

  • Der Regionale Flächennutzungsplan schließt die Verlagerung der Reithalle in eine Grünfläche bisher aus
  • Gutachtliche Untersuchung der Lärm- und Geruchsimmissionen
  • Abstimmung mit dem Denkmalschutz
  • Bewertung/Erhalt des Baumbestandes: Erhalt ortsbildprägender Eichengehölze
  • Verkehrsgutachten
  • Gutachten zu Flora und Fauna
  • verkehrstechnische Anbindung der neuen Reithalle und -zelte
  • Verkehrliche Erschließung der geplanten Neubauten auf dem Gelände des Siedlungsförderungsvereins

So werden wir unsere Aktivitäten fortsetzen, hier darüber berichten und freuen uns natürlich über jede Unterstützung!

 

Bebauungskonzept130114

Gutachten Siedlungsförderungsverein17-06-2013

 

 

 

 

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